Unerwartete Unterstützung durch den Bundesrat:
Stellungnahme des Bundesrates zum Stand der Novellierung des Bundesjagdgesetzes vom 18. Dezember 2020
Die Vorschläge stützen
- die waldfreundliche Jagd (s.u.)
- und den Tierschutz.
Die Lesefassung befindet sich im Anhang.
Besonders herauszustellen sind folgende Empfehlungen des Bundesrats:
Die Behandlung im Bundesrat ist nun abgeschlossen.
Die Beschlüsse im Plenum des Bundesrats sind nicht verpflichtend vom Bund umzusetzen, weil keine Zustimmungspflichtigkeit vorliegt. Es kommt nun auf den Bundestag an, dessen Befassung erst ab Ende Januar erfolgt.
In der Hoffnung, dass sich das durchsetzt,
Dr. Wolfgang Kornder
(für hunting4future)
Unsere neuen Kurzfilme:
Hunting4future in 3 Minuten
Unser Ziel ist es, eine waldfreundliche Jagd zu unterstützen, so dass unser Wald wachsen und seine vielfältigen Funktionen erfüllen kann - ein Anliegen, das die Zukunft von uns allen sichert. Deshalb darf „hunting for future“ durchaus wörtlich genommen werden.
Um einen Eindruck von hunting4future zu geben, haben wir ein 3-Minuten Video erstellt: hunting4future in 3 Minuten
Für Leute, die noch weniger Zeit haben, ist der 1-Minuten Teaser gedacht: hunting4future in 1 Minute
Dazu haben wir eine kurze Pressemitteilung erstellt und geleichzeitig ein paar Anmerkungen zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes auf der Grundlage unserer Erklärung formuliert.(S.u.)
Novellierung des Bundesjagdgesetzes
Stimmen aus der Presse
Neben den Statements von Verbänden (s.u.) wird das Thema intensiv in der Presse besprochen. Hier einige Beispiele:
MM - Weniger Rehe für mehr Wald? Streit über neues Jagdgesetz
Der gleiche Inhalt findet sich in:
https://www.pnn.de/agrar-weniger-rehe-fuer-mehr-wald-streit-ueber-neues-jagdgesetz/26058440.html
https://de.nachrichten.yahoo.com/weniger-rehe-f%C3%BCr-mehr-wald-064714910.html
Lohrer Echo: Weniger Rehe , mehr Wald vom 4. August 2020
…
SZ - Jäger sollen mehr Rehe schießen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/bundesjagdgesetz-1.4985223
LifePR - Referentenentwurf zur Novelle Bundesjagdgesetz enttäuscht
topagraronline - Jäger vs. Waldeigentümer: Wildverbiss: Neues Bundesjagdgesetz polarisiert
https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/wildverbiss-neues-bundesjagdgesetz-polarisiert-12128210.html
Bundesjagdgesetznovellierung
Stand 27. Juli 2020
PM des Bundesministeriums BMEL
27. Jul 2020 Pressemitteilung Nr. 129/2020
"MEHR SCHUTZ FÜR WALD UND WILD – BUNDESMINISTERIN JULIA KLÖCKNER LEGT NOVELLIERUNG DES BUNDESJAGDGESETZES VOR
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat einen Entwurf zur Änderung des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) vorgelegt. Das Gesetz soll unter anderem einen angemessenen Ausgleich zwischen Wald und Wild herstellen, die Jägerprüfungsordnung vereinheitlichen sowie die Bleiabgabe von Büchsenmunition an die Umwelt verringern. ..."
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/129-mehr-schutz-wald.html
Der Referentenentwurf findet sich unter:
Am derzeitigen Stand (27. Juli 2020) der Novellierung gibt es viel Kritik:
"Berlin, 29. Juli. Deutscher Forstwirtschaftsrat und AGDW – Die Waldeigentümer fordern, jetzt die Weichen für die Zukunft der Wälder in Deutschland zu stellen! Mischwälder als probate Antwort auf den Klimawandel können nur gelingen, wenn die jagdliche Situation es zulässt. Der vorliegende Referentenentwurf zur Novelle des BJG muss deutlich weiter gehen.
Der Klimawandel mit seinen Folgen stellt den Wald und die Forstwirtschaft vor riesige Herausforderungen. Nicht nur rund 250.000 Hektar geschädigte Waldflächen müssen jetzt mit einem klimastabilen Mischwald wieder bewaldet werden, sondern der Waldumbau muss auf einem Großteil der gesamten Waldfläche weiter vorangetrieben und ermöglicht werden. Dafür sind angepasste Schalenwildbestände eine wesentliche Voraussetzung. Mit der Novelle des Bundesjagdgesetzes (BJG) müssen nun die Voraussetzungen geschaffen werden, um den Wald in Deutschland und seine vielfältigen Funktionen für die Gesellschaft zu erhalten. Am 27. Juli hat das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Gesetzentwurf an die Verbände zur Stellungnahme versandt. Die Verbändeanhörung ist für den 28. August angesetzt. ..."
https://www.dfwr.de/index.php/blog/407-referentenentwurf-zur-novelle-bundesjagdgesetz-enttaeuscht
"Insgesamt ist der ÖJV mit dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner vorgelegten Entwurf äußerst unzufrieden. Die Chance wurde vertan, wirklich substantielle und zielführende Weiterentwicklungen festzuschreiben. ..."
https://www.oejv-bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/2020-33-bjgnovelllierung-ee/
Der ÖJV Bayern hat sich im Standlaut August 2020 S. 11f dazu geäußert:
https://www.oejv-bayern.de/service-und-infos/rundbrief-standlaut/
https://www.wildoekologie-heute.de/
Interessanterweise ist auch die "Wald und Wild"-Seite total unzufrieden:
Aus der Startseite (https://team-zukunft-bjv.de/Startseite/)
"Angesichts der jetzt veröffentlichten Bundesjagdgesetz-Novelle halten wir es für erforderlich, das Angebot der Messe Nürnberg zu prüfen, am 12. September oder am 26. September in der über 5300 Quadratmeter großen Frankenhalle eine große Protestveranstaltung gegen diese Novelle durchzuführen und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner dazu einzuladen. TEAM ZUKUNFT BJV hat bereits eine erste Stellungnahme zur Novelle erarbeitet und den Kreisgruppen zur Verfügung gestellt. Diese Stellungnahme kann im Bereich AKTUELLES auf dieser Website nachgelesen werden."
Hier die Kritik im Einzelnen (AKTUELLES): https://team-zukunft-bjv.de/Aktuelles/
Bundesjagdgesetznovellierung
Derzeit läuft die Auseinandersetzung zur Bundesjagdgesetznovellierung auf Hochtouren.
Die "Wald und Wild" Seite bringt über ihre mächtigen Lobby-Strukturen alles Mögliche und Unmögliche in die Diskussion.
Erfreulicherweise gibt es auch viel Bewegung in Richtung "Wald vor Wild" zur Stützung des Ökosystems Wald und des Lebensraumes unseres Schalenwildes.
Zu empfehlen ist jüngst die Sendung des Deutschlandfunken:
Rolle der Jagd
Wie Deutschlands Wäldern zu helfen wäre
Der Staat nimmt viel Geld in die Hand, damit Deutschland wieder mehr klimastabile Mischwälder bekommt. Allerdings lässt eine große Zahl Rehe und Hirsche die jungen Bäume vielerorts nicht weit genug kommen, dass sie robuste Wald-Ökosysteme bilden. Helfen könnte eine veränderte Bejagung.
Ein Artikel in der Taz, der die Sache auf den Punkt bringt!
"Wildtiere und Wälder in Deutschland:
Schluss mit Bambi
Wer einen klimastabilen Mischwald fordert, muss auch den Bestand an Schalenwild verringern. Höchste Zeit für mehr Rotwild auf dem Sommergrill."
https://taz.de/Wildtiere-und-Waelder-in-Deutschland/!5693230/
Bundesjagdgesetznovellierung steht an!
Renommierte Waldprofessoren betonen die Bedeutung der Jagd für den Waldumbau
Neben der im Vorfeld der Bundejagdnovellierung lautstark agierenden traditionalistisch ausgerichteten Jägerlobby melden sich erfreulicherweise auch renommierte Stimmen zu Wort, die die Bedeutung der Jagd gerade angesichts des Waldsterbens 2.0 unterstreichen. Hunting4future begrüßt diese Stellungnahme ausdrücklich.
Ein Gastbeitrag von Christian Ammer, Thomas Knoke und Michael Müller
Vor dem Hintergrund der Herausforderungen durch den Klimawandel müssen wir vielgestaltige und anpassungsfähige Wälder aufbauen. Wildeinflüsse können dieses Ziel gefährden. Deswegen hat der wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2020 ein Eckpunktepapier zur Waldstrategie 2050 veröffentlicht.
In diesem wird benannt, welche Regelungen bei der Reform des Bundesjagdgesetzes geändert werden müssten, um den drängenden Aufgaben nachkommen zu können. Wir stimmen der Analyse und den Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats aus waldwissenschaftlicher Sicht im Wesentlichen zu und fordern die Politik auf, die Empfehlungen ihres Beirats zu berücksichtigen.
Der Beitrag der Waldwissenschaften zu diesem Thema hat eine lange Geschichte: Bereits 1974 riefen prominente Mitglieder der damaligen Forstwissenschaftlichen Fakultäten der
Universitäten Freiburg, Göttingen, München und der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Reinbek dazu auf, die Populationen des schon damals in beiden Teilen
Deutschlands in großer Zahl vorhandenen Schalenwildes, insbesondere des Reh- und Rotwilds, abzusenken. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass Wildtiere bei der
Nahrungsaufnahme bestimmte, meist seltenere Baumarten bevorzugen. Das führt dazu, dass „der Aufbau von Mischwäldern durch natürliche Verjüngung und die Erhaltung wertvoller,
standortsangepasster Baumrassen … in Frage gestellt“ wird.
Der Befund, dass hohe Schalenwildbestände zu einem Verlust seltener Baumarten führen, das Wachstum junger Bäume bremsen oder unmöglich machen, ist in den vergangenen 45 Jahren durch unzählige Untersuchungen bestätigt worden. Dieser Erkenntnis kommt heute eine zusätzliche Bedeutung zu, denn nach gegenwärtigem Wissen kann dem Klimawandel am besten durch den Aufbau gemischter Bestände und die Berücksichtigung trockenheitstoleranter Arten begegnet werden. Diese sind aber häufig „verbissgefährdet“, das heißt, sie werden vom wiederkäuenden Schalenwild bevorzugt und reagieren auf Verbiss mit Verlusten in Zuwachs und Konkurrenzfähigkeit, Verformung oder Tod.
Derzeit stehen wir hier vor zwei besonderen Herausforderungen: Zwar bietet sich für die in vielen Fällen als Nadelbaumreinbestände begründeten Nachkriegsaufforstungen die Chance für einen
Waldumbau hin zu gemischten Wäldern und einer ausgeglichenen Altersstruktur mit älteren und jüngeren Bäumen, aber dies kann ohne aktives Einbringen, d. h. Pflanzung oder Saat von
verbissgefährdeten Laubbaumarten nicht gelingen. Zum anderen müssen die durch Dürre und Stürme 2018 und 2019 in Deutschland entstandenen über 200.000 ha an Schadflächen wiederbewaldet werden.
Die Begründung gemischter Waldbestände mit einem hohen Laubbaumanteil ist vielerorts auf Kahlflächen aufgrund der dort herrschenden Umweltbedingungen eine große Herausforderung, die durch
unangepasste Wildbestände – das heißt für das Gelingen der Waldverjüngung zu hohe Wildpopulation – nicht verschärft werden darf.
Wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit tierschutzgerechten Möglichkeiten zur Lösung der mit unangepassten Schalenwildpopulationen verbundenen Probleme befasst haben, ergaben, dass es
in den meisten Fällen möglich ist, die Waldverjüngung durch die jagdliche Regulation der Wildbestände zu gewährleisten. Die Gründe für den dennoch vielerorts unbefriedigenden Zustand sind
vielfältig. Der Waldumbau ist für viele Waldbesitzerinnen wirtschaftlich nicht attraktiv genug und in der Umbauphase mit Risiken behaftet. Zudem bestehen bei einigen Waldbesitzerinnen und
Jägerinnen Wissenslücken zu Waldwirtschaft und Wildökologie, manche haben auch schlicht ein Interesse an hohen Wildbeständen unter Akzeptanz der daraus resultierenden Wildeinwirkungen.
Inhaberinnen des Jagdrechtes, d. h. die Grundeigentümerinnen oder Waldbesitzerinnen sind teilweise durch tradierte und wissenschaftlich überholte Regelungen insbesondere bei Abschussplanung
und -vollzug sowie bei den erlaubten Erlegungszeiten daran gehindert, die Wildbestände an die Habitate und an die Ziele anzupassen, die sie mit ihrem Wald verfolgen. Hier sollten die
Freiheiten, aber auch die Eigenverantwortung der Akteure vor Ort gestärkt werden, zumal keine der einheimischen Schalenwildarten in geeigneten Lebensräumen durch Jagd bedroht ist.
Moderne Waldbewirtschaftung zeichnet sich dadurch aus, dass neben der Holzproduktion gleichrangig auch andere Leistungen des Waldes für Menschen Beachtung finden. Neue Studien konnten mit
quantitativen Methoden zeigen, dass verschiedene sogenannte „Ökosystemleistungen“ gleichzeitig nur durch einen vielfältigen Wald erbracht werden können. Zudem erfordert die notwendige
Dauerhaftigkeit der Ökosystemleistungen einen robusten Wald, der sich nicht nur aus vielen verschiedenen Pflanzenarten, sondern auch aus vielen unterschiedlichen Waldtypen zusammensetzt.
Werden diese Möglichkeiten der Vielfalt durch zu starken Wildeinfluss beschränkt, entstehen erhebliche Schäden für Volkswirtschaft und Gemeinwesen. Viele der Ökosystemleistungen des Waldes
fallen, wie neuere Untersuchungen zeigen konnten, geringer aus, wenn Wildeinflüsse zu homogenen und fragilen Waldbeständen führen.
Beispiele für volkswirtschaftliche Kosten sind verminderte Trinkwasserspende in homogenen Nadelwäldern, geringerer Versicherungswert oder auch soziale Kosten durch erhöhte
Kohlenstoffemissionen nach Waldschäden in homogenen und labilen Beständen. Die Konsequenzen für die Waldentwicklung und die Holzproduktion z. B. durch unnötige künstliche Aufforstungen,
Verbiss oder Schäle durch Wild, teure Wildabwehrmaßnahmen (die zudem im Falle des Zaunbaus dem Wild die wertvollsten Lebensräume rauben), fehlende natürliche Waldverjüngung und damit
verbunden ansteigende Risiken lassen sich für die deutsche Waldfläche auf bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr schätzen. Die Kosten durch Verlust weiterer Ökosystemleistungen dürften diesen
Wert noch einmal deutlich übertreffen und sind insbesondere mit Blick auf die ansteigenden gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald und seine zunehmende Belastung durch den Klimawandel
bedenklich.
Dieser Text wurde gemeinsam verfasst von Prof. Dr. Christian Ammer, Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Thomas Knoke, Technische Universität München, und Prof. Dr. Michael
Müller, Technische Universität Dresden.
Bild: Maria Schlossmacher
Käferflächen sind ideale Rehwildbiotope
In einem meiner Jagdreviere wurde Anfang 2020 eine Käferfläche geräumt. Im Bild rechts liegt das Stammholz noch. Im Film unten ist es bereits abtransportiert. Solche Flächen werden sich zu idealen Rehwildbiotopen entwickeln. Deshalb sind Jagdeinrichtungen bereits gebaut. Da ich eine Schonzeitaufhebung erhalten habe, sind die ersten Rehe seit dem 16. April bereits erlegt. So wollen wir der Naturverjüngung ohne Schutzeinrichtungen - wie im Bayerischen Jagd- und Waldgesetz gefordert - eine Chance geben.
Das ist gut
Pressetermin mit Roland Pleier von der Main-Post
am 28. Februar 2020 im Stadtwald von Lohr
Renommierte Unterstützer von hunting4future trafen sich am 28. Februar 2020 zum Pressetermin in Lohr:
Im Stadtwald von Lohr zeigte Bernhard Rückert, der für den Stadtwald seit Jahrzehnten als Leiter zuständig ist, an verschiedenen Waldbildern die Bedeutung von angepassten Wildbeständen für die Entwicklung des Waldes. Stürme, Trockenperioden, damit verbunden Käferkalamitäten setzen auch dem Stadtwald von Lohr zu. Aufforstung mit möglichst klimastabilen Baumarten wie die Tanne oder Eiche, Naturverjüngung z.B. mit der Buche, und präventive Maßnahmen, z.B. Voranbau in älteren oder gefährdeten Beständen, sind notwendig, um auch in Zukunft einen möglichst stabilen Wald zu erhalten. Bei alledem müssen die Schalenwildbestände Reh- und Rotwild so reguliert werden, dass ihre Dichte zum Wald passt. Auch die mitbeteiligten Fachleute aus Unterstützerverbänden wie dem BN und der ANW oder unterstützenden Forstbetrieben wie dem Juliusspital Würzburg unterstrichen, dass ohne angepasste Schalenwildbestände die Verjüngung und der der Umbau unserer Wälder nicht gelingen kann.
Hier der Bericht: Alarm der Öko-Jäger: Finanziert der Freistaat nur in Rehfutter?
Zur völlig unsachlichen Interpretation dieses Berichtes durch den Bayerischen Jagdverband (BJV) s.u. Presse
Waldexkursion Wernsbach mit Vorstellung von hunting4future
Die Jagdgenossenschaft Wernsbach lädt Mitglieder und Interessierte jährlich zu einer Waldexkursion ein, so auch am Samstag, dem 7. März 2020. Der Zustand des Waldes steht bei diesem Waldbegang im Mittelpunkt. Erfreulicherweise folgten dieser Einladung weit über 50 Personen, nicht nur aus Wernsbach sondern auch aus der Region.
Dass auch am Wernsbacher Wald, der durch den früheren Förster Wolfgang Fuchs schon immer naturgemäß gepflegt wurde, der Klimawandel nicht spurlos vorübergeht, zeigte sich vor allem daran, dass sich Fichte und Kiefer immer schwerer tun und teils absterben.
Erfreulich ist in Wernsbach aber, dass bereits ein Unterbau existiert, so dass keine Kahlflächen entstehen und der Boden geschützt ist. Die teils gesäte und gepflanzte Verjüngung und die vielfältige Naturverjüngung können sich entwickeln, weil der Rahmen durch angepasste Wildbestände passt. Hier erfüllt die Jagd weitgehend ihre gesetzliche Aufgabe, "Wald vor Wild" umzusetzen. Damit wird das Ziel, einen möglichst stabilen vielfältigen Mischwald aufzubauen erst möglich.
Jagdvorsteher Bernhard Popp, Jagdpächter Dr. Wolfgang Kornder und der frühere Pächter Hans Webersberger erläuterten die Waldbilder und standen Rede und Antwort. Insgesamt erlebten die vielen Teilnehmer*innen eine stimmige Präsentation und konnten einen entscheidenden Impulse für ihre eigenen Wälder mit nach hause nehmen: Bei dem engagierten Zusammenspiel von Jagdgenossenschaft und Jägern ist der im Jagd- und Waldgesetz als Ziel genannte artenreiche, vielfältige Wald keine Utopie sondern wird Realität. Genau das ist die Botschaft von hunting4future!
Der Bericht der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) findet sich unten nach den Bildern oder im Presseteil.
hunting4future -
Presse-Exkursion mit den Nürnberger Nachrichten (NN)
im Wald bei Allersberg (Mfr., Bayern)
am 31. Jan. 2020
Zusammen mit Dr. Ralf Straußberger (BN), Stefan Kolonko (ANW Bayern), Herbert Fuchs (Waldbesitzer aus Ebenried),
Uwe Köberlein und Dr. Wolfgang Kornder (beide ÖJV Bayern) waren wir im Wald von Herrn Fuchs unterwegs, um Sinn und Bedeutung von huntig4future vor Ort herauszustellen.
Aufgrund zu hoher Rehwildbestände existiert im Wald von H. Fuchs trotz vorhandener Alttannen keine Verjüngung, - außer im Weiserzaun. Frappierend, wie an den Zaungrenzen der Bewuchs junger Tannen und des Edellaubholzes wie abgeschnitten aufhört. Lediglich die verbissunempfindliche, aber in unseren Breiten nicht mehr stabile Fichte kommt gelegentlich als Verjüngung vor (Bilder s.u.).
Unser Ziel ist es, Waldbesitzer und Jäger, Politiker und Natur-Interessierte für angepasste Schalenwildbestände zu gewinnen, denn davon profitieren alle in unserer Gesellschaft und auch das Wild, dem Dichte-Stress und so manche Krankheitsübertragung erspart bleiben.
Zum Bericht von Martin Müller in der NN vom 6. Febr. 2020
Neu: Flyer „hunting4future“ ist verfügbar
Unser Flyer zu hunting4future ist fertig und steht als Download zur Verfügung.
Gedruckte Flyer können über die Geschäftsstelle oder direkt bei hunting4future.org in Kürze kostenlos angefordert werden.
Unser Ziel ist es, Bewusstsein für „Wald vor Wild“ zu schaffen und dabei z.B. gemeinsame Presseauftritte und Gespräche mit relevanten Personen/Stellen zu führen.
Hunting4future Bayern
Obwohl es teilweise regnete, war die Exkursion "Waldstützende Jagd" in Dutzenthal, Gmd. Sugenheim, mit etwa 20 Teilnehmern gut besucht und ein voller Erfolg. Vor allem Jagdgenossen aus Krautostheim, aber auch eine kleine Gruppe der JG Ulsenheim bekamen einen Eindruck davon, was die Jagd für den dringend notwendigen Waldumbau leisten kann (könnte).
Im Bild Dr. Kornder bei der Schlussrunde, wo er auch noch einmal auf die Initiative hunting4future hinwies.
Der Wald der Karl-Oskar-Koenigs-Stiftung wird seit 2009 von Dr. W. Kornder waldstützend bejagt. Bilder dazu s. in der Galerie unten.
Auf der Fridaysforfuture-Demo am 29.11.2019 in Erlangen:
Forsters4future + hunting4future waren vertreten!
Bei solchen Rotwildmassen entwickelt sich kein Wald mehr natürlich. Diese Handyaufnahme aus dem hessischen Jossgrund entstand 2019 zufällig.
Wo sich im Winter solche Rehwildrudel (hier ein sog. "Sprung" mit 15 Rehen) bilden, zeigt sich auch für den unbedarften Beobachter, dass es bei uns sehr viel Rehwild gibt. Rehwild verursacht aber im Wald große Verbissschäden, die im Bayerischen Forstlichen Gutachten alle drei Jahre statistisch abgesichert erhoben werden. Im Waldsterben 2.0 ist dies eine zusätzliche Belastung für den Wald.
Die Aufnahmen der total verbissenen Eiche, Buche und Fichte stammen ganz aktuell vom Okt 2019. Das Gras drum herum passt idealtypisch dazu. "Wald" kann unter derartigen Verbissverhältnissen nicht entstehen!
Wenn junge Eichen durch Rehwildverbiss so zugerichtet sind, erübrigt sich eigentlich jeder Kommentar. Wie will da ein klimastabiler Wald aufwachsen?
Im südlichen Steigerwald in Franken (Bayern) vertrocknet wie im Nationalpark Hainich in Thüringen auch ein Teil der alten Buchen, die wir bislang für klimatstabil hielten. Im Gegensatz zu den Buchen sind die Eichen - hier im Film links - grün. Es zeigt sich, dass wir vor allem auf die Eichen setzen müssen. Die Haupttriebe (= sog. Leittrieb) der jungen Eichenpflanzen werden aber sehr gerne gefressen ("verbissen"). Die Jagd hat hier, wie von den Jagd- und Waldgesetzen vorgeschrieben, angepasste Schalenwildbestände herzustellen, so dass der Zukunftsbaum Eiche wachsen kann.